Direkt nach dem German Rum Festival fand der Bar Convent 2011 statt. Die Messe wurde vom Mixology-Team erstmals in 2007 organisiert und befindet sich somit im fünften Jahr. Ticketpreise von 25 Euro im Vorverkauf bzw. 35 Euro an der Tageskasse sind für eine auf die Industrie abgestimmte Messe recht günstig. Abonnenten des Barmagazins Mixology erhalten ihr Ticket im Vorverkauf erfreulicherweise sogar kostenlos. Der Postbahnhof als Veranstaltungsort war von unserer Unterkunft aus weit entfernt und etwas schwierig anzufahren. Ohne große Wartezeit konnten wir die Haupthalle betreten und erst einmal einen kurzen Rundgang machen. Die Garderobe musste aufgrund der kalten Temperaturen, auch in der Halle, nicht aufgesucht werden. Überhaupt ist der Postbahnhof von den verwendeten Räumlichkeiten her wohl eher auf gutes Wetter ausgelegt. Beim Wechsel zwischen den Gebäudeteilen wurde man immer wieder nass und der Cateringbereich ist leider regelrecht abgesoffen. Die zahlreichen Vortäge, von denen ich einige besucht habe, waren interessant und meist gut präsentiert. Die Tasting-Area war, soweit ich dies sehen konnte, regelmäßig überfüllt und so verzichtete ich auf den Besuch. Zwischen den Ständen ging es teilweise recht eng zu, was für einen großen Besucheransturm spricht. Diese Besucher belagerten auch den Cocktailian Shop, Wartezeiten von über 15 Minuten waren hier leider keine Seltenheit. Diese Wartezeit musste man in Kauf nehmen, um als einer der ersten den neuen Cocktailian „Rum und Cachaça“ in Empfang zu nehmen. Positiv hervorzuheben ist die kostenlose Verfügbarkeit von Mineralwasser. Dies ist bei einer Spirituosenmesse doch sehr hilfreich.
An ausgewiesenen Cachaça-Ständen waren wieder Jericoa und Delicana vertreten. Velho Barreiro hatte ebenfalls einen Stand und präsentierte dort seine drei in Deutschland erhältlichen Produkte. Die Inhaber von Perola priesen nicht ihren Cachaça Magnifica, sondern einen neuen Pisco aus Peru namens Barsol, an. Ansonsten war in dem ein oder anderen Portfolio Zuckerrohrschnaps aus Brasilien vertreten, spielte aber eigentlich keine große Rolle.
Am Vorabend des Bar Convents und am Abend des zweiten Tages zog es einen Teil unserer Gruppe zu Veranstaltungen der Industrie. Im Reingold wurde der neue Rum Abuelo vorgestellt. Zu diesem Zweck gab es auch eine Art Longdrink aus vor Ort gepresstem Zuckerrohrsaft und Rum zu verkosten. Das Ergebniss schmeckte gut und ist sicher auch in Kombination mit Cachaça einen Versuch wert. Besonders begeistern konnte mich das Barmuda Dreieck. Hierzu wurden ein Döner-Imbiss, ein China-Take-Away und eine klassische Eckkneipe kurzzeitig zu Bars umfunktioniert. Die Lokale lagen alle in der gleichen Straße und auf den Wegen dazwischen trieben ein paar Protagonisten ihr Unwesen. Wirklich eine gelungene Werbeaktion, die ganz und gar ungezwungen war und, auch durch die guten Drinks, viel Spaß gemacht hat.
Bei den Mixology Bar Awards war in der Kategorie „Spirituose“ unter anderem Magnífica Tradicional nominiert. Dieses Produkt wurde jedoch vom Jamaica-Rum „Smith & Cross“ in den Schatten gestellt. Statt die Awards live zu verfolgen, entschieden sich mehrere Mitreisende für den Besuch der Triobar bzw. des Rumclubs. Mike Meinke und Dirk Becker waren hervorragende Gastgeber und kredenzten den langsam eintrudelnden Cocktail-Nerds leckere Cocktails und Spirituosen. Ganz besonders freute ich mich über die Gelegenheit, eine kleine Kostprobe von Sagatiba Preciosa probieren zu können. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank, meine Notizen werde ich demnächst zu einmal separaten Artikel verarbeiten. Der anschließend getrunkene Cocktail, mit einem recht exotischen Cachaça, war ebenfalls sehr gut. Mein Abschlussdrink, ein Atomic Daiquiri mit Rum Fire, sollte das krönende Ende der fünf Tage in der Hauptstadt werden.