Von Sagatiba gibt es neben der ungelagerten Standard-Abfüllung auch einen gelagerten Brand mit der Bezeichnung „Velha“. Diese Sorte wurde ebenfalls 2006 in den deutschen Markt eingeführt, die Marke selbst existiert aber schon zwei Jahre länger. Sagatiba bedeutet “die unendliche Suche”, was sich auch in dem Unendlichkeitszeichen des Logos wiederfindet. Die zusammengekauften Ursprungsbrände werden auch bei dieser Sorte noch einmal destilliert und anschließend für zwei Jahre in Fässern aus Amerikanischer Eiche gelagert. Nach einer anschließenden Filtrierung wird die Spirituose auf 38% herunterverdünnt und direkt in der Produktionsanlage im Bundesstaat São Paulo abgefüllt.
Die Farbe ist für einen zwei Jahre gelagerten Brand relativ dunkel. An der Nase kommen zunächst Aromen an, die sich als hart, kantig und scharf darstellen. Dann folgt eine leichte Süße, die nicht zu aufdringlich ist. Eine leichte Floralität mit Anklängen von Kamille macht den Duft doch wieder gefällig. Auf der Zunge präsentiert sich Sagatiba Velha trocken, rund und relativ weich. Unbestimmbare Lageraromen bleiben kurz im Mund, der Nachhall ist weich und angenehm aber leider recht unbestimmt. Die Spirituose hat, wie die ungelagerte Version, sicher eine gute chemische Qualität – leider fehlt es dadurch an Charakter und der spezifischen Zuckerrohrbrand-Aromatik.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei Sagatiba Velha um das beste Produkt aus sechs zusammen verkosteten industriell hergestellten und gelagerten Cachaças. Der Unterschied zum Tiefpunkt Pitu Especial de Ouro ist deutlich bemerkbar, dennoch handelt es sich auch hier nicht um einen wirklich empfehlenswertes Produkt.
Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish zu einem Preis von etwa 22 Euro für die 0,7 Liter Flasche.