Ypioca ist ein sehr großes brasilianisches Unternehmen, das seine Geschäftstätigkeit 1846 mit der Produktion von Cachaça aufgenommen hat. Mittlerweile stellt das Unternehmen, welches sich immer noch im Familienbesitz befindet, unter Anderem auch PET-Flaschen, Papier, Pappe, Fleisch, Fisch und Mineralwasser her. Das Zuckerrohr wird auf eigenen Plantagen im Bundesstaat Ceará angebaut und industriell verarbeitet. Alle hergestellten Brände werden im eigenen Lagerhaus für unterschiedlich lange Zeit in Holzfässern gelagert.
Ypioca 160 wurde wie Ypioca 150 insgesamt 6 Jahre gelagert. Im Gegensatz zum Schwesterprodukt, werden jedoch nur Fässer aus Eiche verwendet. Als besondere Innovation wird Malz zugesetzt, was wahrscheinlich bereits vor der Lagerung passiert. Das Produkt wurde 2006 zum 160 jährigen Firmenjubiläum aufgelegt und ist mit einem doppelt so hohen Preis wie Ypioca 150 klar als Premiumprodukt positioniert. Diesen Eindruck vermittelt auch die Flasche mit Goldschrift, die in einer aufwändig bedruckten und edlen Verpackung aus Pappe geliefert wird.
Auf der Verpackung ist kein Zuckerzusatz deklariert. Falls welcher zugesetzt wurde, dürfte es sich um eine verhältnismäßig geringe Menge handeln. Die Farbe des gelagerten Destillats ist gold. Der Geruch ist recht schwer und mit dunklen Holztönen. Das Malz ist hier ebenfalls präsent.
Pur verkostet fällt zunächst der spezielle Geschmack des Malzes auf. Dieser wird von Vanilletönen begleitet. Der Brand ist recht süß und warm, er brennt leicht auf der Zunge. Der Nachhall ist malzig, warm und leicht brennend. Es bleibt zwar lange etwas zurück aber dies ist nicht besonders angenehm.
Obwohl Ypioca 160 mit dem Malzzusatz ein sehr innovatives Produkt ist, kann es mich nicht überzeugen. Auch im Cachaça Sour macht es keine gute Figur, da die Schwere des Malzes den Drink stört. Der hohe Preis ist meiner Meinung nach ein zusätzlicher Minuspunkt und lässt eine Empfehlung eher zum Schwesterprodukt Ypioca 150 gehen.
Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Barfish und Weinquelle zu einem Preis von etwa 40 Euro.