In einer für Cachaça recht ungewöhnlichen Flasche präsentiert sich die gelagerte Version von Nêga Fulô namens „Special Aged Reserve“. Der Brand stammt von der Fazenda Soledade bei Nova Friburgo im Bundesstaat Rio de Janeiro. In diesem Betrieb wird übrigens auch Canario produziert. Importiert werden die Produkte von Nêga Fulô als auch Canario von Borco-Markenimport aus Hamburg.
Das Zuckerrohr wird von Hand geerntet und direkt auf der Farm verarbeitet. Der Cachaça wird doppelt im Pot-Still Verfahren destilliert. Die besten Brände werden anschließend für drei Jahre in Eichenholzfässern gelagert. Nêga Fulô Special Aged Reserve besitzt mit 43% einen ungewöhnlich hohen Alkoholgehalt.
Die Farbe ist für einen drei Jahre gelagerten Cachaça relativ hell, was auf die Verwendung von relativ großen Fässern schließen lässt. Der Geruch ist leicht scharf, dies kommt wohl von dem erhöhten Alkoholgehalt. In der Nase kommt das Destillat seifig, trocken und etwas schwachbrüstig an. Es sind leichte Lageraromen auszumachen, die Eigenheiten von frischem Zuckerrohr fehlen.
Im Geschmack setzt sich dieser Eindruck fort. Etwas scharf auf der Zunge verfügt das Produkt über leichte Lageraromen aber über keinerlei grünen Einfluss des Zuckerrohrs. Eine leichte Süße zeigt sich, insgesamt wirkt der Cachaça kantig. Der Nachhall ist unangenehm und leicht bitter. Laut Produktbeschreibung soll sich dieses zum Purtrinken eignen, davon würde ich allerdings abraten.
Beim großen online Cachaça-Tasting landete das Produkt auf dem drittletzten Platz.
Erhältlich ist dieser Cachaça unter Anderem bei Weinquelle zu einem Preis von etwa 15 Euro für die 0,7 Liter Flasche.