Archiv für die Kategorie ‘Getestete Cocktails’

Brazilian Macho

Donnerstag, 10. Februar 2011

Brazilian MachoNach einiger Zeit möchte ich heute mal wieder einen Longdrink vorstellen, der aus drei Zutaten besteht. Die genaue Herkunft ließ sich leider nicht herausfinden, ebenso wenig der Ursprung des Namens. Böse Zungen würden behaupten, bei der Rezeptur handelt es sich um einen Mittelweg zwischen Caipirinha und Ipanema, der alkoholfreien Variante der Caipirinha mit Ginger Ale. Diese Ingwerlimonade wird mit Auszügen der tropischen Knolle aromatisiert und erhält dadurch eine leichte Schärfe. Diese und das komplette Aroma sind jedoch nicht so intensiv wie beim, zur Zeit sehr beliebten Ingwerbier, ebenfalls eine alkoholfreie Limonade.

Der Brazilian Macho hinterlässt durch seine leicht prikelnde Textur einen schlanke Eindruck auf der Zunge. Die Süße der Limonade wird durch den Saft der leicht gestößelten Limette gut ausgeglichen. Das Aroma der Limonade ergänzt sich gut mit dem Cachaça. Leider wirkt der Longdrink etwas flach und beliebig. Im Sommer aber sicher dennoch eine willkommene Erfrischung. Manche Quellen beschreiben die Zubereitung mit Crushed Eis. Ich finde die Verwendung von Eiswürfeln jedoch passender, da sich die Kohlensäure so nicht gleicht verflüchtigt.

Zutaten:

  • 6 cl Cachaça
  • 1 Limette
  • Ginger Ale

Zubereitung:

Die geachtelte Limette in einen Tumbler geben und leicht stößeln. Das Glas mit Eiswürfeln füllen und den Cachaça hinzugeben. Mit Ginger Ale aufgießen und vorsichtig umrühren.

Pepe

Mittwoch, 19. Januar 2011

Der vorgestellte Drink wurde 1984 von Charles Schumann erfunden. Ähnlich wie der Latin Lover enthält der Cocktail „Pepe“ neben Cachaça auch Tequila. Hier sind die Mengen der einzelnen Bestandteile genauer definiert. Wie sich bei der Zutatenliste erahnen lässt, fällt dieser Drink weniger gefällig aus als sein Pendant. Somit ist der Pepe eher für Trinker geeignet, die weniger Süße und eher herbere Cocktails bevorzugen.

Der Pepe präsentiert sich im Vergleich zum Latin Lover als alkoholischer. Sowohl Cachaça als auch Tequila sind einzeln auszumachen, gehen jedoch eine stimmige Balance ein. Durch den Grapefruitsaft wird der Drink eher herb. Die Fruchtigkeit hält sich trotz dem Zusatz von einem dash Triple Sec eher im Hintergrund. Nicht besonders süffig aber dennoch ausgewogen und bekömmlich.

Zutaten:

  • 3 cl Tequila
  • 2 cl Cachaça
  • 1 dash Triple Sec
  • 1 cl Lime Juice
  • 6 cl Grapefruitsaft
  • 1 cl Zitronensaft

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Becher- oder Longdrinkglas abseihen.

Latin Lover

Donnerstag, 13. Januar 2011

Ein durchaus bekanntes Rezept von Charles Schumann ist der Latin Lover. In diesem Drink vereinte er im Jahr 1984 die Basisspirituosen Cachaça und Tequila. Auch wenn dies unter Bartendern meist etwas verpönt ist, brachte es der Cocktail zu einer gewissen Popularität. Die ungenauen Angaben zu den Säften stehen selbst in Schumanns bekanntesten Werk „American Bar“ so ungenau geschrieben und fordern zum Experimentieren auf. Wie sich bereits an den Zutaten erahnen lässt, ist dieser Cocktail eher für Trinker geeignet, die mehr Süße bevorzugen.

Bei der Zubereitung habe ich mich mit 5 cl Ananassaft und 1,5 cl Zitronensaft für den goldenen Mittelweg entschieden. Hierbei präsentiert sich der Drink als nicht so süß, wie man es vermuten würde. Weder der Tequila noch der Cachaça stechen heraus, geben dem Lativ Lover jedoch die richtige Basis. Eine unterschwellige Fruchtigkeit kommt wohl vom Ananassaft und macht den ganzen Drink ausgewogen und süffig.

Zutaten:

  • 2 cl Tequila
  • 2 cl Cachaça
  • 2 cl Lime Juice
  • 4-6 cl Ananassaft
  • 1-2 cl Zitronensaft

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Becher- oder Longdrinkglas abseihen.

Batida de Banana

Sonntag, 05. Dezember 2010

Die Batida de Banana wurde 1986 vom bekannten Bartender und Buchautor Charles Schumann erfunden. Grundbestandteil des Drinks ist eine halbe Banane, durch deren Verwendung der Drink im Blender zubereitet werden muss. Die Schale der Frucht sollte ruhig braun sein, was für eine gute Reife spricht. Wie bei Batidas üblich, gehören außerdem Sahne und Cachaça zu den Zutaten. Wieso so wenig Zuckerrohrbrand verwendet wird und der Geschmack des Drinks mit Bananensirup verstärkt werden soll, bleibt wohl ein Geheimnis des Erfinders.

Der Geschmack der Batida wird vor allem vom Bananenaroma dominiert. Durch die geringe Zugabe des Cachaças ist dieser geschmacklich nicht auszumachen. Bei einer guten Cremigkeit wird der Cocktail dennoch nicht zu fett. Durch den Ananassaft erhält die Komposition etwas Säure und Abwechslung. Insgesamt ein guter Drink mit wenig Alkohol, der etwas Sommerfeeling in den momentan kalten Winter bringt. Auf die Zugabe des Bananensirups kann bei der Verwendung von reifen Früchten verzichtet werden.

Zutaten:

  • 2 cl Cachaça
  • 1 dash Bananensirup
  • 1,5 cl Sahne
  • 5 cl Ananassaft
  • 1/2 Banane

Zubereitung:

Alle Zutaten mit etwas Crushed Eis in einen Blender geben und gut durchmixen. In das Gästeglas gießen und mit Crushed Eis auffüllen.

Marmalade Sour

Donnerstag, 13. Mai 2010

Der Marmalade Sour wurde vom Bartender Jamie Boudreau aus Seattle kreiert. Da verschiedene Rezepturen für diesen Cocktail im Internet kursieren, habe ich mich für die Version im digitalen diffordsguide entschieden. Im Gegensatz zum normalen Cachaça Sour wird dieser Drink mit Zitronensaft zubereitet. Eiweiß ist ebenfalls ein Bestandteil, dieses soll dem Drink eine zusätzliche Geschmacksdimmension geben. Seine Süße erhält er nicht durch Zuckersirup, sondern Orangenmarmelade. Im Originalrezept steht als Menge „spoon“, was ich als Esslöffel übersetzt habe. Verwendet man nur einen Barlöffel Marmelade, geht der Orangengeschmack unter und der Cocktail verliert entscheident an Raffinesse.

Für den Probedrink habe ich Canavieira Seleção Giovane Elber verwendet. Die Textur ist samtig, was wohl vor allem durch das Eiweiß beeinflusst wird. Durch den dichten Schaum strömt einem ein Hauch von Orange in die Nase. Der Drink schmeckt schön natürlich nach Orange. Insgesamt stellt er sich als recht trocken und ausgewogen süß / sauer mit einem Hang zur Süße dar. Der Marmalade Sour ist zwar fruchtig aber auch etwas alkoholstark. Der Zuckerrohrbrand passt gut in den Drink und gibt ihm etwas Pfiff. Insgesamt ein sehr edler und wohlschmeckender Drink.

Zutaten:

  • 2 shot (6 cl) Cachaça
  • 0,5 shot (1,5 cl) Zitronensaft
  • 1 El Orangenmarmelade
  • 1/2 Eiweiß
  • 2 dash Aromatic Bitters

Zubereitung:

Alle Zutaten mit einigen Eiswürfeln in den Shaker geben, gut schütteln und in ein Stielglas abseihen.