Cachaça Cola

bewertet am 13. Februar 2009 mit

Als ersten Drink der Serie Longdrinks mit Cachaca möchte ich den Pendant zum Cuba Libre „Cachaca Cola“ vorstellen. Beim Mischen dachte ich mir, dass diese Mischung wohl ziemlich langweilig werden würde und der Cachaça in der Süße der Cola gänzlich untergehen wird. Falls man einen etwas aromatischeren, leicht angelagerten Brand für diesen Drink verwendet, trifft dies allerdings nicht zu. Die Spirituose kommt gut heraus und wird von der Süße der Cola unterstützt. Die Zugabe einer Limettenscheibe gibt dem Drink den gewissen Kick und lässt ihn deutlich frischer erscheinen.

In Brasilien wird der Zucker für die Cola übrigens aus Zuckerrohr hergestellt und so schließt sich der Kreis.

Zutaten:

  • 5 cl Cachaça
  • Cola
  • 1 Limettenscheibe

Zubereitung:

Den Cachaça auf einige Eiswürfel in ein Longdrinkglas geben. Mit Cola auffüllen und eine Limettenscheibe hinzugeben.

Empfohlener Cachaça:

Velho Barreiro weiß

Casa Bucco Envelhecida

bewertet am 11. Februar 2009 mit

Am vergangenen Samstag brachte mir der Postbote ein unverhofftes Päckchen. Bereits nach dem Lesen des Absenders „Dietrich Flath“ von Cachaça-Online, vermutete ich die gleiche Flasche wie der Sohn von Horst Vettermann zugesendet bekommen zu haben. Nach dem Öffnen der Verpackung bewahrheitete sich dies: Eine Flasche Casa Bucco Envelhecida stand vor mir. Anbei ein Brief, in dem ich gebeten wurde diesen vielprämierten Brand zu testen und hier vorzustellen. Dem komme ich natürlich gerne nach.

Casa Bucco ist ein kleiner Hersteller aus Bento Gonçalves im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Bereits seit 1925 wird hier Cachaça Artesanal produziert. Der „Envelhecida“ wird im Pot-Still Verfahren gebrannt. Anschließend lagert er für 2 Jahre im Eichenfass, gefolgt von 3 Monaten in Fässern aus Balsam.

Die Flasche hat eine besondere Form und Füllmenge von 0,75 Litern. An ihr befestigt ist ein schöner Anhänger mit einem portugiesischem Text und dem Rezept zur Zubereitung einer Caipirinha. Dafür ist der Brand mit einem Preis von etwa 36 Euro aber fast zu teuer. Für dieses Geld bekommt man zusätzlich eine Verpackung aus Pappe, die dem Zuckerrohrbrand einen stilvollen Ersteindruck verschafft.

Der Geruch begeistert zunächst mit seiner großen Fülle. Aromen wie geschnittenes Gras, Kräuter, Eiche sowie etwas Banane und Vanille lassen sich wahrnehmen. Eine leichte Süße ist ebenfalls zu erkennen, diese ist jedoch so unaufdringlich wie der Alkohol. Die Farbe im Glas ist für einen knapp über zwei Jahre gelagerten Cachaça recht dunkel. Dies spricht für eine Lagerung in kleinen Fässern, wie sie für Cachaça Artesanal üblich ist.

Auf der Zunge entfaltet sich eine ganze Fülle von unterschiedlichen Aromen. Der Geschmack stellt sich als leicht süß, ausgewogen, rein und warm dar. Die einzelnen Komponenten bleiben lange im Mund und hinterlassen ein angenehmes Gefühl. Die 40% Alkohol sind zwar präsent, die Schärfe ist jedoch sehr gering.

Das ausgewogene Geschmacksbild ist wirklich große Klasse und macht diesen Brand zu etwas Besonderem. Nach relativ kurzer Lagerung verfügt dieser Cachaça über interessante Lageraromen und behält dennoch ein bisschen seiner jungen Frische.  Seine mehrfache Platzierung auf den vorderen Plätzen diverser Rankings spricht für eine dauerhafte Qualität.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei BarfishCachaça-Online und the N.O.S.E..

Velho Barreiro Reserva Especial

bewertet am 04. Februar 2009 mit

Velho Barreiro Reserva EspecialDas Spitzenprodukt aus dem Hause „Tatuzinho – 3 Fazendas“ ist der Cachaça „Reserva Especial“ der Marke „Velho Barreiro“. Er wurde 10 Jahre im Eichenfass gelagert, was für einen Zuckerrohrbrand sehr lange ist. Im milden Klima Brasiliens geht die Reifung deutlich schneller von statten als z.B. bei Whisky in Schottland.

Die Brände von Velho Barreiro werden alle industriell hergestellt, so auch der Reserva Especial. Nach einer zweifachen Filterung, um die Trübstoffe der Lagerung zu entfernen, wird er in eine lackierte Flasche abgefüllt. Diese sieht bis auf die goldene Farbe, so aus wie bei dem zwei Jahre gelagerten Destillat. Die Flasche steckt in einer Verpackung aus transparentem Kunststoff, auf der Rückseite ist ein längerer Text auf portugiesisch abgedruckt. Insgesamt stimmt das Erscheinungsbild und lässt den Preis von etwa 22 Euro als günstig erscheinen.

Beim Geruch fällt zunächst eine Honigsüße auf, begleitet von Aprikosenaroma. An Hand der Ertikettierung lässt sich nicht zweifelsfrei herausfinden, ob der Inhalt nachgesüßt wurde. Oben steht „Aguardente de Cana Adoçada“ (gesüßt) aber unten bei der Zutatenliste ist nur das reine Destillat aufgeführt. Ich gehe von einer leichten Nachsüßung aus. Die Farbe im Noisingglas ist relativ hell. Im Glas bekommt man den Alkohol relativ deutlich in die Nase, das Destillat hat 39%.

Der Geschmack ist zunächst komplex und bleibt lange im Mund. Neben einer deutlichen Süße lassen sich Aromen von Eichenholz, Vanille und Honig wahrnehmen. Die Aromen des Zuckerrohrs sind durch die lange Lagerung fast vollständig verschwunden. Insgesamt präsentiert sich dieser Cachaça recht ordentlich, das Nachsüßen will jedoch nicht so recht zum Anspruch eines 10 Jahre gereiften Zuckerrohrbrandes passen.

Durch die Süße und sein ausgewogenes Geschmacksbild eignet sich Reserva Especial als Digestif. In einem Cocktail werden die feinen Aromen eher untergehen, das Produkt sollte pur genossen werden. In einem Cachaça Sour erwies sich die Spirituose als nicht kräftig genug.

Erhältlich ist dieser Cachaça bei Barfish und Weinquelle.

Private Bestellung von Cachaça im EU-Ausland

geschrieben am 27. Januar 2009

Durch die Abwertung zahlreicher Währungen gegenüber dem Euro wird es mittlerweile immer attraktiver gewisse Spirituosen, auch Cachaça, aus dem Ausland zu bestellen. Das dabei meist hohe Versandkosten anfallen, lässt sich gut mit einer Sammelbestellung bzw. durch deutlich günstigere Preise kompensieren. Besonders Großbritanien ist zur Zeit bei Bestellern sehr beliebt, da das Pfund immer weiter auf einen Gleichstand zum Euro zusteuert. Nach einer Twitter-Meldung und dem informierenden Beitrag von Helmut Adam im Blog von Mixology, rumorte es aus der Ecke der deutschen Spirituosen-Versender. Die Bestellung von Spiriuosen im EU-Ausland sei nicht rechtens und der Privatkunde mache sich sogar strafbar. Diese Behauptung wurde teils mit veralteten Gesetztestexten zur Erhebung von Einfuhrumsatz- und Branntweinsteuer untermauert.

Nach mehreren Nachfragen bei den Experten vom deutschen Zoll, stellt sich die Gesetzteslage gar nicht mehr so problematisch dar. Bestellungen von Privatleuten im EU-Ausland sind absolut legal und verursachen für den Besteller auch keine zusätzlichen Kosten. Der Versender trägt die Pflicht die Branntweinsteuer an den deutschen Staat abzuführen, der Endkunde hat damit nichts zu tun. Händler und Gastronomen können jedoch leider nicht so sorgenfrei einkaufen.

Im speziellen Fall von Cachaça lohnt sich die Bestellung aus Großbritanien finanziell meistens nicht. Jedoch sind dort einige Sorten erhältlich, die es in Deutschland nicht oder nur als Grauimporte gibt. Darunter fallen z.B. die Marken Leblon (bekannt aus dem Diffordsguide), Cabana und Germana. In jedem Fall lohnt sich ein Blick in die Warengruppe „Cachaca“ bei The Drink Shop und The Whisky Exchange.

Auch eine Bestellung außerhalb der EU kann Sinn machen, um seine Sammlung mit seltenen Zugängen zu bereichern. Die kürzliche erwähnte Sammelbestellung direkt in Brasilien haben wir beim Onlineshop Feira da Cachaça aufgegeben. Natürlich sind hier die Versandkosten wesentlich höher und man sollte zumindest ein bisschen Portugiesisch verstehen, um mit dem Shop zurecht zu kommen. Auch muss man bei Bestellungen außerhalb des EU-Zollgebietes mit der Erhebung von Einfuhrumsatz- und Branntweinsteuer rechnen. Das macht pro Flasche, je nach Preis, um die 5-10 Euro aus. Sicher nicht so einfach wie eine Bestellung in der EU, für Sammler sind all diese Hürden jedoch nehmbar.

„Bargeflüster“ hat die meisten Stimmen erhalten

geschrieben am 22. Januar 2009

Die Namenswahl für den deutschen Mixology Monday ist zu Ende – vielen Dank an alle, die sich an der Abstimmung beteiligt haben! Mit 122 von 278 Stimmen erfuhr „Bargeflüster“ eindeutig am meisten Zuspruch. Mein Favorit „Eingeschenkt“ erreichte den zweiten Platz, gefolgt von „Kümmel und Korn“.

Nachdem der Name nun gefunden ist, rufen die Cocktailwelten zu einem Logo-Designwettbewerb auf. Wer teilnehmen möchte, kann bis zum 29. Januar 2009 einen Vorschlag an partyboy84[at]gmail.com senden. Nachdem alle Logos gesammelt und veröffentlicht wurden, soll es wieder eine Abstimmung geben.

Die erste Blogaktion unter dem Titel „Bargeflüster“ soll dann am 27. Februar 2009 stattfinden. Ich gehe davon aus, dass die Cocktailwelten Gastgeber sein werden.

Ergänzung vom 27. Januar 2009:

Eben sind weitere Details des Logo-Wettbewerbs bekannt geworden:

Deadline: 14.2.2009 um 24 Uhr
Logo-Formate: Web & Print (300 dpi)
Belohnung: Ruhm & Ehre + 1 Flasche Bruichladdich 2001

Die Logos werden nach Eingang und Ablauf der Deadline im Blog Cocktailwelten veröffentlicht. Anschließend erfolgt eine Online-Abstimmung auf allen teilnehmenden Blogs, in der das endgültige Logo von „Bargeflüster“ ermittelt wird. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!